Irina hat in einem Gebäude in einem verlassenen Gewerbegebiet Unterschlupf gefunden. Hier zieht es und ist kalt, und es gibt weder Wasser noch Strom. Sie ist zwar froh, einen Platz zum Schlafen gefunden zu haben, hat aber auch Angst, dass ihr ihre wenigen Habseligkeiten gestohlen werden könnten, und sie wurde auch schon mehrere Male überfallen.
Irina sieht sich als starke Frau, dennoch weint sie oft. Sie fühlt sich in diesem Kampf ums Überleben schwach und machtlos. Seit zwei Jahren wird sie im Rahmen des Projekts ‹Suppenbus› von Pro Adelphos in Sofia unterstützt und erhält nicht nur fünfmal pro Woche warme, gesunde Mahlzeiten, sondern auch Kleidung, Decken und Medikamente. Und sie hat Freunde gefunden, die ihr beistehen.
Irina ist Christin und die Bibelbotschaften, die sie beim Suppenbus hört, haben ihren Glauben und ihr Vertrauen in Gott gestärkt. Für sie ist der Suppenbus ein Ort, an dem sie nicht nur andere Menschen trifft, die mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben wie sie. In den professionellen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden von Pro Adelphos hat sie darüber hinaus treue Freunde gefunden, die sich um sie kümmern.
An manchen Tagen ist das Essen von Pro Adelphos ihre einzige Mahlzeit. An anderen Tagen geht sie hungrig ins Bett und wartet ungeduldig auf den nächsten Tag, an dem es wieder eine Mahlzeit von Pro Adelphos gibt. «Dieses Projekt ist eine grosse Hilfe für mich. Man könnte sagen, dank dem Suppenbus bin ich noch am Leben».